Auf Kaperfahrt im Indischen Ozean

Im 17. Jahrhundert fand es der französische König, dass es langsam an der Zeit sei, mit einer Flotte Englische Stützpunkte in Indien und Bengalen zu überfallen. Der Auftrag an seine Flotte war - wenn man alle staatsmännischen und diplomatischen Verklausulierungen abzieht - , möglicht viele Schiffe zu versenken und Handelsstationen niederzubrennen.

Mit von der Partie war ein gewisser Robert Challe, der als Controller mitfuhr und eben nicht nur über die mitgeführten Lebensmittel und Munition Buch führte, sondern auch fleißig in seinTagebuch schrieb. Mit klaren Blick, etwas distanziert, manchmal zynisch, gnadenlos hinsichtlich der Dummheit und Aufgeblasenheit manches Adligen und sogar nachdenklich was die Rolle eines Europäers in fremden Landen angeht.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In einer Zeit, als das Leben von nicht priviligierten Menschen nichts galt, wo der Kapitätn gottgleiche Macht über seine Untergebenen hatte, Menschen mit dunkler Hautfarbe eher wie Tiere angesehen wurden, da machte eine Runde Pest an Bord schon mal Furore. Wer sich nicht vor verbotenen Worten wie z.B. "Neger" fürchtet., erhält einen interessanten Einblick in das Leben an Bord eines französichen Kriegsschiffes vor über 300 Jahren

Robert Challe, Im Auftrag des Sonnenkönigs. Lizenzausgabe für die Europäische Bildungsgemeinschaft Verlags-GmbH, die Bertelsmann Club GmbH, etc., 302 Seiten

(Original: Journal d'un Voyage fait aux Indes Orientales Par unbe Escadre de fix Vaisseaux commandez par Mr. Du Quesne, depuis le 24 Février 1690, jusqu'au 20 Aout 1691, par ordre de la Compagnie des Indes Orientales. M.DCC.XX.I.) (vergriffen)

gegeben am 07.03.2022


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