Der ehemalige Gastarbeiter Antonio Marcipane („Dä Schuhmacker putze die alle ab“) fährt nach seiner Pensionierung mit seinem Freund Benno, einem inkontinenten Rheinländer ("Et kütt wie et kütt. Wat will'se machen? Kann'se nix machen.“) und seinem überforderten Schwiegersohn nach Amerika. Bei dem einen fördert die Leibesvisitation im Düsseldorfer Flughafen eine in Alu-Folie gewickelte, in den Bund der Unterhose gesteckte Leberwurststulle zu Tage, der andere kreuzt aus Höflichkeit alle Fragen auf dem Einreiseformular der US Immigration Behörde ("Steht hinter Ihrer Einreise die Absicht, sich an strafbaren oder unmoralischen Handlungen zu beteiligen?") mit "Ja" an und wird folgerichtig bei der Einreise in die Vereinigten Staaten verhaftet. In dem Stil geht das weiter....

Ich wurde auf das Buch aufmerksam, da meine Gattin im Bett neben mir lesend, ständig glucksende und prustende Geräusche von sich gab. Hab es ihr dann abnehmen müssen und selbst gelesen.

Knorpels Fazit: Vertreibt zuverlässig depressive Stimmungen und ist auch an einem Tag zu lesen. Enthält viele interessante Fußnoten u.a. über das Wesen des Rauchverzehrers.

Jan Weiler: Antonio im Wunderland, Kindler 2005 ISBN 3 463 40484 2